Wie lange dauert es, bis eine Grabstätte aufgelöst wird?

In Deutschland herrscht Bestattungspflicht. Das heißt, dass alle Menschen nach ihrem Tod ordnungsgemäß bestattet werden müssen. Dabei haben Angehörige die Wahl zwischen einer Erd-, Feuer- oder Seebestattung. Entscheiden Sie sich für eine Erdbestattung, erfolgt die Beisetzung auf einem Friedhof. Anschließend können Sie das Grab nach Ihren Wünschen gestalten. Allerdings wird es nach Ablauf der sogenannten Ruhezeit wieder aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Rechtliche Vorgaben zur Ruhezeit von Grabstätten
  3. Nutzungsrecht vor der Grabauflösung verlängern
  4. Gründe für die vorzeitige Auflösung von Grabstätten
  5. Ablauf bei Auflösung der Grabstätte
  6. Kosten für die Auflösung einer Grabstätte

Das Wichtigste in Kürze

  • Die vorgeschriebene Ruhezeit variiert aufgrund örtlicher Gegebenheiten und kann zwischen zehn und 40 Jahren betragen.
  • Bei Wahlgräbern können Sie die Nutzungszeit auch über die Ruhefrist hinaus verlängern.
  • Angehörige müssen die Kosten für die Grabauflösung tragen und sich um die Räumung der Grabstätte kümmern.
Ein Grab mit Kreuz und Blumen, umgeben von Seifenblasen.
HiroSund – stock.adobe.com

Rechtliche Vorgaben zur Ruhezeit von Grabstätten

Die sogenannte Ruhezeit umfasst die Zeitspanne zwischen der Bestattung und der Neubelegung einer Grabstelle auf dem Friedhof. Sie soll verhindern, dass Sarg und Leichnam bei der nächsten Beerdigung noch nicht vollständig zersetzt sind. Daher hängt ihre Dauer auch von den örtlichen Gegebenheiten ab, zum Beispiel der Zusammensetzung des Bodens. Jede Friedhofsverwaltung kann daher ihre eigenen Ruhefristen festlegen. Richtwerte sind dabei:

  • 10 bis 20 Jahre für Urnengräber
  • 20 bis 30 Jahre für Erdgräber
  • bis zu 40 Jahre bei stark lehmhaltigen Böden

Nutzungsrecht vor der Grabauflösung verlängern

Nach Ablauf der Ruhefrist muss ein Grab nicht zwangsläufig aufgelöst werden. Wollen Sie die Grabstätte erhalten, können Sie das Nutzungsrecht für ein Wahlgrab gegen die Zahlung der entsprechenden Gebühren verlängern. Bei einem Familiengrab beginnt die Ruhezeit bei jeder Beerdigung von Neuem, wofür die Gebühren nur anteilig entrichtet werden müssen. Auch hier ist eine Verlängerung für gewöhnlich möglich. Anders sieht es bei Reihengräbern aus, die nach Ablauf der Ruhefrist immer aufgelöst werden.

Gründe für die vorzeitige Auflösung von Grabstätten

Unter Umständen können Angehörige eine vorzeitige Grabauflösung bis zu zwei Jahre vor Ablauf der Ruhezeit beantragen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn es niemanden gibt, der sich um die Grabpflege kümmern kann. Im Falle eines Umzugs können Sie aber auch eine Umbettung veranlassen. Hier wird der Verstorbene ausgebettet und auf einem anderen, näher gelegenen Friedhof erneut bestattet.

Ablauf bei Auflösung der Grabstätte

Angehörige erhalten rechtzeitig vor Ablauf des Nutzungsrechts eine Benachrichtigung von der Friedhofsverwaltung mit einer Frist zur Grabräumung. Bis dahin müssen Sie sämtlichen Grabschmuck von der Grabstätte entfernen. Dazu gehören:

  • Grablaternen
  • Grabkreuze
  • Grabsteine
  • Grabplatten

Ob Sie auch die Grabbepflanzung entfernen müssen, ist individuell verschieden. Sind Sie unsicher, können Sie bei der Friedhofsverwaltung nachfragen. Ist das Grab freigeräumt, wird es von den Angestellten des Friedhofs eingeebnet und kann anschließend neu vergeben werden.

Kosten für die Auflösung einer Grabstätte

Die Kosten für die Grabauflösung tragen die Angehörigen der Verstorbenen. Während Sie Grabschmuck und -bepflanzung selbst entfernen können, sollten Sie für Grabsteine, -platten und -begrenzungen einen Steinmetz bzw. eine Steinmetzin beauftragen. Die Kosten hierfür betragen, je nach Größe und Gewicht der Steine, zwischen 300 und 1.000 Euro. Hinzu kommen die Gebühren für das Einebnen der Grabstelle durch die Friedhofsverwaltung.

Sie haben Fragen zu Ihrer Erdbestattung in Hannover? Gerne beraten wir Sie persönlich zu Ihren Möglichkeiten.